Ordergebühren entstehen bei fast jedem Handel an der Börse. Der beauftragte Broker erhebt sie, um damit seine Dienstleistung zu finanzieren. Auch von den Börsenplätzen und Emittenten kommen teilweise Ordergebühren.
Wie setzen sich Ordergebühren zusammen?
Die Gebühr kann beim börslichen und außerbörslichen (OTC) Handel entstehen, vielfach sind OTC-Gebühren geringer und entfallen in einigen Fällen ganz. So erheben beispielsweise Binärbroker nie und CFD-Broker fast nie Ordergebühren. Diese Broker bieten die gehandelten Wertpapiere grundsätzlich außerbörslich an. Einige Discountbroker, die auch den OTC-Handel direkt mit dem Emittenten eines Wertpapiers anbieten, senken für diesen Fall die Ordergebühren. Wenn eine Order hingegen an einem Börsenplatz aufgegeben wird, entsteht dort in der Regel eine Zusatzgebühr. Die Ordergebühren können zudem fixe und variable Bestandteile enthalten, wobei der variable Anteil nach dem Ordervolumen (Stückzahl x Ausführungskurs) berechnet wird. Ordergebühren haben nichts mit dem Spread zu tun, also der Differenz zwischen An- und Verkaufskursen von Wertpapieren.
Einfluss der Ordergebühren auf den Handel
Auf den Handel eines Anlegers haben die Ordergebühren einen enormen Einfluss. Hierzu muss die mögliche Höhe von Ordergebühren beachtet werden. Sie kann unter vier Euro liegen (sehr selten) oder auch bei hohen Volumina rund 60 Euro erreichen. Damit ist wohlgemerkt immer eine einzelne Order gemeint, der Round-turn (An- und Verkauf) kostet das Doppelte. Viele Freizeit-Trader möchten gern mit wenig Kapital in den Derivatehandel einsteigen und wählen einen Discountbroker mit Ordergebühren um fünf Euro (bei Orders unter 1.500 Euro). Nun handelt der Trader eine Knock-out-Position mit rund 150 Euro, bei der ein Punkt Kursunterschied einen Gewinn von einem Euro generiert. Der Trader sieht einen kleinen Gewinn und würde gern die Position schließen, doch die Ordergebühr für den Round-turn von zehn Euro frisst den Gewinn (abzüglich Spread) vollständig auf. Die Ordergebühr sollte kaum mehr als ein bis zwei Prozent des Ordervolumens betragen, sodass sich beim Discountbroker der Einstieg ab Positionen um 500 Euro empfiehlt.