Handel mit Aktien: Die wichtigsten Tipps und Tricks für Aktien-Einsteiger

von Charlotte Ruzanski
Kaufen und Verkaufen von Aktien: Essentials
  • Risiko und Rendite gehen Hand in Hand: Wertpapierhandel beinhaltet Risiken, und in der Regel steigt das Risiko mit dem potenziellen Gewinnversprechen einer Anlage.
  • Diversifikation ist entscheidend: Eine wichtige Strategie im Wertpapierhandel ist die Diversifikation, bei der Ihr Investitionsportfolio auf verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen verteilt wird, um das Risiko zu minimieren.
  • Marktvolatilität im Blick behalten: Die Preise von Wertpapieren können schwanken, was kurzfristig zu Gewinnen oder Verlusten führen kann. Langfristige Anlageziele sind wichtig, um nicht durch kurzfristige Marktveränderungen beeinflusst zu werden.
  • Gebühren und Kosten berücksichtigen: Beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren fallen Gebühren an, die sich auf Ihre Rendite auswirken können. Daher ist es wichtig, diese Kosten zu berücksichtigen.
  • Informationsbeschaffung vor dem Handel: Bevor Sie in den Wertpapierhandel einsteigen, ist es wichtig, sich über verschiedene Anlageprodukte und -märkte zu informieren.

Depotkonten für Anfänger

Traders Place Depot
Aktion: 100 € Neukundenbonus
Kostenlose Trades: Aktien, Fonds, ETFs für Order über 500 € / gettex
Guthabenzinsung auf Verrechnungskonto
Kostenlose Sparpläne für ETF, Aktien & Fonds
Funktionen
Software & App
Apple App
Android App
Depotführung p.a.
0 €
Orderkosten
1 €
Guthabenzins
1,3 %
3 % + EURIBOR auf Kredit
Allgemeine Informationen
Anbieter Traders Place GmbH & Co. KGaA
Produktname Traders Place Depot
Depotführende Bank Baader Bank
Depotführung
Depotführung p.a. 0 €
Guthabenzins 1,3 %
Hinweis Guthabenverzinsung 1,3 % Zinsen für Beträge von 1.000,– € bis 1.000.000,– €
0 % bis 999,99 € und über 1.000.000,– €
Ordergebühren Gettex
Ordervolumen bis 500 €
Grundpreis pro Order 1 €
Hinweis Ab 500 € Ordervolumen entfällt die Grundgebühr von 1 €.
Ordervolumen ab 500 €
Grundpreis pro Order 0 €
ETF-Sparpläne
Anzahl ETF-Sparpläne 900
Anzahl kostenloser ETF-Sparpläne 900
Ausführungskosten ETF-Sparplan
Kostenlose Ausführung für ca. 900 ETF-, 100 Fonds- und 150 Aktiensparpläne.
(zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen)
Mindestrate je Sparplanausführung 20 €
Maximalrate je Sparplanausführung
Hinweis Sparpläne
Dynamik
Ausführungsintervall monatlich, quartalsweise
Mobile Apps
Apple iOS App
Google Android App
Sicherheit
Finanzaufsicht Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Einlagensicherung 100.000 €
Trade Republic Depot
Keine Depotführungsgebühren und Orderprovisionen
Enfach zu bedienende App
Unkomplizierte Handhabung
Bindung an Lang & Schwarz Exchange
Funktionen
Software & App
Apple App
Android App
Depotführung p.a.
0 €
Orderkosten
1 €
Guthabenzins
4 %
Allgemeine Informationen
Anbieter Trade Republic Bank GmbH
Produktname Trade Republic Depot
Depotführung
Depotführung p.a. 0 €
Guthabenzins 4 %
Hinweis Guthabenverzinsung Zins­satz von 4 % für Guthaben bis 50.000 €
Ordergebühren Lange & Schwarz Exchange
Grundpreis pro Order 1 €
ETF-Sparpläne
Anzahl ETF-Sparpläne 2250
Anzahl kostenloser ETF-Sparpläne 0
Ausführungskosten ETF-Sparplan
Mindestrate je Sparplanausführung 1 €
Maximalrate je Sparplanausführung
Hinweis Sparpläne
Dynamik
Ausführungsintervall wöchentlich, zweiwöchentlich, monatlich, quartalsweise
Mobile Apps
Apple iOS App
Google Android App
Sicherheit
Finanzaufsicht Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Einlagensicherung 100.000 €
finanzen.net Zero Depot
Kostenlose Wertpapierorder über 500 €
Kostenlose Depotführung
Sparpläne ohne Transkationgebühren
Als Börsenplatz steht nur Gettex zur Verfügung
Funktionen
Software & App
Apple App
Android App
Depotführung p.a.
0 €
Orderkosten
1 €
Guthabenzins
0 %
3 % + EURIBOR auf Kredit
Allgemeine Informationen
Anbieter finanzen.net zero GmbH
Produktname finanzen.net Zero Depot
Depotführende Bank Baader Bank
Depotführung
Depotführung p.a. 0 €
Guthabenzins 0 %
Ordergebühren Gettex
Ordervolumen bis 499,99 €
Grundpreis pro Order 1 €
Ordervolumen ab 500 €
Grundpreis pro Order 0 €
ETF-Sparpläne
Anzahl ETF-Sparpläne 848
Anzahl kostenloser ETF-Sparpläne 848
Ausführungskosten ETF-Sparplan
Mindestrate je Sparplanausführung 1 €
Maximalrate je Sparplanausführung
Hinweis Sparpläne
Dynamik
Ausführungsintervall monatlich 07.
Mobile Apps
Apple iOS App
Google Android App
Sicherheit
Finanzaufsicht Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Einlagensicherung 100.000 €
comdirect Depot
Viele Handelbare Produkte: Aktien, ETFs, Forex, Fonds, Anleihen, Optionen, Futures, Kryptowährungen, etc.
Zugang zu verschiedenen deutschen, europäischen und Überseemärkten
Benutzerfreundliche mobile App für den Handel unterwegs
Trotz relativ hoher Handelsgebühren, ist die Gebührenstruktur klar und transparent
Funktionen
Software & App
Apple App
Android App
Depotführung p.a.
23,40 €
Orderkosten
4,90 € + 0,25 %
Guthabenzins
0 %
Allgemeine Informationen
Anbieter comdirect – eine Marke der Commerzbank AG
Produktname comdirect Depot
Depotführende Bank Commerzbank AG
Depotführung
Depotführung p.a. 23,40 €
Gebührenhinweis Die Depotgebühr entfällt, wenn folgende Kriterien erfüllt werden:
- min. 2 Trades im Quartal, oder
- mit Wertpapiersparplan (mind. eine Ausführung pro Quartal), oder
- mit Girokonto
Guthabenzins 0 %
Ordergebühren Stuttgart, Xetra, Gettex, Lange & Schwarz Exchange, Tradegate Exchange, Quotrix
Grundpreis pro Order 4,90 €
Variable Gebühr pro Order 0,25 %
Mindestgebühr je Order 9,90 €
Maximalgebühr je Order 59,90 €
Handelsplatzentgelt ab 2,50 €
Hinweis Handelsplatzentgelt 0,0025 %, mind. 2,50 €
Ordergebühren Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München
Grundpreis pro Order 4,90 €
Variable Gebühr pro Order 0,25 %
Handelsplatzentgelt ab 5 €
Hinweis Handelsplatzentgelt 0,005 %, mind. 5,00 €
Mobile Apps
Apple iOS App
Google Android App
Sicherheit
Finanzaufsicht Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Einlagensicherung 100.000 €
Inhalt

Für den langfristigen Vermögensaufbau hat das Sparkonto längst ausgedient. Grund dafür sind die niedrigen Zinsen der letzten Jahre. Aufgrund dieser Entwicklung ist die Anlage in Aktien inzwischen das wichtigste Instrument für den Vermögensaufbau geworden.

Spekulative und riskante Geldanlage?

Gleichzeitig haftet Aktien immer noch der Ruf der spekulativen und hochriskanten Geldanlage an. Doch wer weiß, worauf es beim Handel mit Aktien ankommt und wer langfristig und breit gestreut investiert, der kann sich über hohe Renditen freuen.

Wichtig ist dabei allerdings, dass man gut informiert ist und sich auf dem Börsenparkett auskennt. Wer als Anfänger ins Aktiengeschäft einsteigen und damit Vermögen aufbauen möchte, ist oft unsicher und fragt sich, welche Aktien man am besten kauft und was man beim Kauf vom Aktien alles berücksichtigen muss. In diesem Artikel lernen Sie das Basiswissen zum Thema Aktien kaufen und alles, was Sie für den Einstieg an der Börse wissen müssen.

Kaufen und Verkaufen von Aktien: Diese Gründe sprechen dafür

Aktien kaufen
Kursschwankungen am Aktienmarkt sind unausweichlich.Foto: gorodenkoff / iStock

Die Investition in Wertpapiere ist finanziell vielversprechend – zumindest, wenn man ein paar Grundlagen beherzigt. Tatsächlich profitieren Anleger, die langfristig angelegt haben, durchschnittlich von einem satten Gewinnzuwachs. Langfristig bedeutet in diesem Fall allerdings rund 20 Jahre. Über einen Zeitraum von 15 Jahren und mehr gleichen sich Schwankungen aus und die Chance auf eine gute Rendite steigt.

Aktien – Anteile an Unternehmen

Vor dem Einstieg in den Aktienmarkt, gilt es zunächst einmal, zu definieren, was Aktien genau sind.

Mit Aktien können Unternehmen ihre Liquidität steigern. Das funktioniert so, dass Unternehmen, die an der Börse gelistet sind, den Aktionären Anteile ihres Unternehmens in Form von Aktien anbieten. Für diese Anteile bekommen die Unternehmen Geldmittel von den Käufern Aktien sind Anteile an Unternehmen. Ist ein Unternehmen an einer Börse gelistet, können Aktienkäufer diese Anteile erwerben und überlassen dem Unternehmen für diese Anteile Geldmittel.

Die Anzahl der herausgegebenen Aktien von einem Unternehmen variiert stark und liegt meist zwischen einem hohen zweistelligen Millionen- bis zum Milliardenbereich.

Auch wenn Anleger mit dem Erwerb von Aktien Anteile an den Unternehmen erhalten und an den Hauptversammlungen teilnehmen dürfen, haben sie selten auch Stimmrecht. Durch die extrem hohe Anzahl an Aktien haben Aktionäre immer nur einen minimalen Anteil am Unternehmen. Zumindest gilt das für Privatanleger. Institutionelle Anleger, haben viel eher die Möglichkeit sich durch eine hohe Stückzahl an Aktien auch ein Stimmrecht im Unternehmen zu erwerben.

Mit Aktien reich werden

Aktien kaufen
Aktien ermöglichen bei langfristiger Anlage gute Renditen.Foto: peterschreiber.media / iStock

Wer Aktien von einem Unternehmen erwirbt, kann im Gegenzug auch von den Erfolgen des Unternehmens profitieren. Denn durch steigende Aktienkurs steigt auch die persönliche Rendite der Aktionäre.

Der Kurs richtet sich nach zwei Faktoren:

  1. Nachfrage der Käufer
  2. Angebot der Verkäufer

Angebot und Nachfrage bestimmen also die Kursentwicklung: Wird eine Aktie besonders häufig nachgefragt, steigt auch ihr Kurs. Eine hohe Nachfrage kommt dann zustande, wenn viele Menschen davon ausgehen, dass das Unternehmen viel wert ist, und gute Erfolgsaussichten hat.

Auf der anderen Seite sinkt der Kurs, wenn die Zahl der Verkäufer hoch ist.

Gewinne erzielt man als Anleger nun, wenn man die Aktie zu einem besseren Kurs verkauft, als man sie gekauft hat. Dabei ist es jedoch sinnvoll, die Aktie möglichst lange zu halten, sofern der Kurs nicht signifikant fällt. Ein typischer Anfängerfehler ist das übereilte Verkaufen eines Wertpapiers, weil der Kurs gut gestiegen ist und man sich den Gewinn sichern will.

Geld verdienen mit Dividenden

Eine weitere Möglichkeit, neben dem Gewinn durch Kurssteigerungen, ist die Dividendenausschüttung. Manche Unternehmen zahlen ihren Anlegern Dividenden, dabei handelt es sich um eine Gewinnausschüttung des börsennotierten Unternehmens an die Anleger. Dabei wird ein Teil des erwirtschafteten Gewinns an die Aktionäre ausgezahlt. Dividendenzahlungen werden einmal pro Jahr ausgegeben.

Wie hoch die Dividende ausfällt, ist abhängig vom Gewinn des Unternehmens. In schlechten Jahren können Unternehmen die Zahlung von Dividenden auch komplett streichen.

Wie viel Geld sollte man in Aktien investieren?

Eine der Grundregeln beim Investieren an der Börse ist die, dass man nur Geld anlegt, auf das man mittelfristig verzichten kann. Das liegt daran, dass Aktienkäufe immer langfristig gedacht werden müssen. Kursschwankungen und damit verbundene Verluste sind unumgänglich und treffen einen insbesondere in der ersten Zeit sehr stark.

Legt man so viel Geld an, dass man es unter Umständen wieder abziehen muss, weil man darauf angewiesen ist, ist das Risiko von Verlusten ungleich höher. Denn wenn Sie Geld investieren, auf das Sie gegebenenfalls nach kurzer Zeit schon nicht mehr verzichten können, ist das Risiko hoch, dass Sie das Geld genau dann benötigen, wenn der Kurs gerade niedrig ist. Als Konsequenz fahren Sie mit einer solchen Strategie mehr Verluste ein, als wenn Sie weniger Geld anlegen, dieses Geld dafür jedoch über mehrere Jahre für sich arbeiten lassen.

Den richtigen Anlagehorizont finden

Aktien kaufen
Aktienkäufe sollten immer langfristig gedacht sein.Foto: kazuma seki / iStock

Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, einen langen Anlagehorizont zu wählen. Je früher Sie an der Börse einsteigen und Aktien kaufen, umso höher ist Ihre Chance auf gute Gewinne. Soll das Geld der Altersvorsorge dienen, so planen Sie am besten auch eine Anlagedauer bis zur Rente.

Berücksichtigen müssen Sie dabei nur, dass die Anzahl der risikoreichen Investments gegen Ende der Anlagedauer reduziert werden sollte. Je näher der Zeitpunkt rückt, an dem Sie auf das angelegte Geld angewiesen sind, umso sinnvoller ist es, in schwankungsärmere Anlageformen zu investieren.

Informieren Sie sich hierzu frühzeitig, damit Sie möglichst viel Gewinn aus Ihrer Anlage ziehen können.

Die eigenen Anlageziele definieren

Wer an der Börse mitmischen möchte, sollte zunächst einmal ganz klar seine persönlichen Anlageziele definieren. Dafür gilt es folgende Fragen zu klären:

1. Wie viel Geld habe ich für den Aktienkauf zur Verfügung?

Als Faustregel gilt hier: wirklich nur das Geld in Aktien investieren, auf das man langfristig verzichten kann. Außerdem sollten Einsteiger zunächst mit kleinen Beträgen beginnen, um den Aktienmarkt und das Börsenwesen zunächst einmal kennenzulernen. Zusätzlich ist es auch wichtig, zu lernen, mit Verlusten an der Börse umzugehen. Das geht leichter, wenn man erst mal nur kleine Beträge investiert.

Absolutes No-Go für Einsteiger ist Aktienhandel auf Kredit. Generell ist der Wertpapierhandel auf Kredit mit Vorsicht zu genießen und nur für absolute Profis zu empfehlen.

2. Wie viel Risiko bin ich bereit einzugehen?

Aktien kaufen
Vor dem Einstieg in den Wertpapierhandel muss die persönliche Risikobereitschaft geklärt sein.Foto: Bernd Rehbein / iStock

Je nach Risikobereitschaft empfehlen sich andere Assets. Überlegen Sie vor Ihrem Einstieg an der Börse, wie weit Sie gehen wollen und welches Risiko Sie bereit sind, in Kauf zu nehmen. Aktienkurse unterliegen starken Schwankungen und innerhalb weniger Wochen kann sich ein Verlust von mehreren 1.000 € einstellen. Mit solchen Schwankungen müssen Sie umgehen können.

In puncto Risiko gilt die Faustregel: Je höher die Chancen auf Rendite, umso höher auch das Risiko.

3. Welche Ziele verfolge ich mit meiner Geldanlage?

Definieren Sie ganz klar für sich, welche Rendite Sie in welchem Zeitraum erreichen möchten. Beachten Sie dabei, dass Sie einen möglichst langfristigen Zeitraum wählen. Setzen Sie dabei auf gute und stabile Unternehmen, mit denen Sie zwar nicht das schnelle Geld machen können, die aber eine relative Sicherheit bieten. Verluste fahren Anleger an der Börse vorwiegend ein, weil sie zu schnell zu viel wollen und sich auf riskante Deals einlassen.

Welche Anlagestrategie ist die passende?

Haben Sie sich die eigenen Anlageziele klargemacht, geht es darum, das passende Wertpapierdepot zusammenzustellen. Dabei geht es um die Frage, welche Aktien möchte ich kaufen? Die Auswahl der Wertpapiere ist im Wesentlichen von Ihrer Risikobereitschaft abhängig.

Einzelaktien bergen höhere Risiken als Anleihen oder Mischfonds. Wachstumsaktien – also das Investment in Unternehmen, die in Wachstumsmärkten aktiv sind – bieten optimale Renditemöglichkeiten, da bei diesen Unternehmen die Gewinne häufig stark wachsen. Gleichzeitig bedeutet das aber auch ein höheres Risiko, weil die Kurse dieser Aktien gleichermaßen stark einstürzen können.

Weniger riskant sind Anlagen in sogenannte Value-Aktien. Diese Aktien sind Anteile von großen und etablierten Unternehmen, die schon lange zu den Marktführern gehören. Das Wachstum bei Value-Aktien ist zwar nicht so groß, wie bei Wachstumsaktien, dafür sind diese Aktien aber auch mit einem geringeren Risiko verbunden. Zusätzlich schütten sie häufig höhere Dividenden aus als Unternehmen aus den Wachstumsmärkten.

Die Auswahl der passenden Aktien

Aktien kaufen an der Börse
Durch breite Streuung das Risiko aus dem Investment nehmen.Foto: gopixa / iStock

Wer neu im Börsengeschäft ist, orientiert sich oft an Unternehmen, die bekannt sind. Einsteiger kaufen Aktien häufig von bekannten Firmen, wie von Adidas, VW oder Fielmann. Als Orientierungswert wird oft auch der Deutsche Aktienindex (DAX) herangezogen. Er zeigt die Wertentwicklung der 30 größten deutschen, börsennotierten Unternehmen. Mit Firmen, die hier gelistet sind, fühlen sich viele Anfänger auf dem Börsenpaket sicherer.

Oft begehen Einsteiger an der Börse einen typischen Anfängerfehler: Sie investieren in nur eine Aktie. Handelt es sich dabei auch noch um ein spekulatives Wertpapier, ist der Verlust beinahe schon vorprogrammiert. Grundsätzlich ist es wichtig Einzelrisiken zu vermeiden und auf mehrere Werte zu setzen.

Insbesondere für Anfänger lohnt daher die Investition in ETFs wie der MSCI World. Ein ETF bildet einen bestimmten Index ab. Durch diese Streuung wird das Risiko erheblich reduziert. Ein weiterer Vorteil eines ETFs ist der, dass hierfür deutlich geringere Gebühren anfallen, da ein ETF (Exchange Traded Funds) keinen Fondsmanager benötigt.

Die Wahl des passenden Produkts: Aktie, Fond, CFD und Krypto

Broker bieten unterschiedliche handelbare Produkte an. So kann man mit Aktien echte Unternehmensanteile erwerben. Wer nicht in Einzelaktien investieren möchte, kann sich für Fonds oder ETFs entscheiden. Auch hiermit werden Anteile an Unternehmen erworben, man kauft allerdings mit einem Produkt schon die Anteile mehrerer Unternehmen.

Aktien kaufen Krypotwährungen
Zunehmend gewinnen auch Kryptowährungen Bedeutung beim Handel.Foto: NanoStockk / iStock

Wer lieber auf die Entwicklung von Kursen spekuliert, anstatt Unternehmensanteile zu erwerben, für den kann der CFD-Handel interessant sein. Hier ist die Chance auf satte Gewinne erhöht, allerdings auch das Risiko, deutliche Verluste einzufahren.

Eine weitere Option ist die Investition in Fremdwährungen. Bei dieser Form des Handelns wird eine Währung in eine andere umgerechnet. Seit einiger Zeit immer mehr im Kommen ist der Handel mit Kryptowährungen. Auch hier sind potenziell hohe Gewinne möglich, ebenso aber auch hohe Verluste. Insbesondere bei Kryptowährungen ist der Kurs zum Teil extrem volatil und kann binnen weniger Stunden massiv steigen oder einbrechen.

Durch Diversifikation das Risiko reduzieren

Durch eine breite Streuung von Wertpapieren kann man Risiken begrenzen. Das gilt auch (oder besonders), wenn man generell eher eine riskante Strategie fahren möchte. Bei der Streuung von Aktien (auch „Diversifikation“) setzen Anleger auf Anteile aus unterschiedlichen Branchen und Länder oder Regionen. Auf diese Weise können mögliche Verluste am besten abgefangen werden.

Sinnvoll für die Risikoreduzierung ist es auch, zusätzlich auf passive Investments wie Fonds, ETFs oder Indexzertifikate zu setzen. Diese Produkte bilden einen Index wie den DAX nach und benötigen keinen Fondsmanager. Dadurch sind die Kosten hier deutlich günstiger als bei gemanagten Fonds.

Fonds können eine sinnvolle Erweiterung des Portfolios sein. Achten Sie bei der Auswahl der Fonds darauf, dass eine gute Streuung vorliegt und es nicht nur einen Investmentschwerpunkt gibt. Außerdem sollten Sie ein Fondsmanagement mit überdurchschnittlicher Kursentwicklung und geringer Schwankungsbreite wählen. Dann sind auch Fonds eine gute Wahl für den langfristigen Vermögensaufbau.

Mehr Risiko wagen oder passiv investieren?

Wie viel Risiko Sie sich leisten können, hängt auch von dem Zeitpunkt ab, zu dem Sie Ihr Geld anlegen: Wenn Sie früh investieren – das heißt auf einen langen Anlagezeitraum setzen können – können Sie auch eine riskantere Strategie fahren. Wer erst spät Aktien kauft und das Geld bald benötigt, der sollte lieber passiv und weniger riskant investieren.

Aktien kaufen: So gehen Sie vor

Haben Sie Ihre Anlageziele definiert und eine passende Anlagestrategie ausgewählt, können Sie sich um den Kauf der Aktien kümmern. Voraussetzung, um Aktien zu kaufen, ist zunächst einmal ein Depotkonto. Auf dem Depotkonto (auch Wertpapierdepot oder Depot) kann man die Wertpapiere, die man gekauft hat, verwalten. Ein Wertpapierdepot kann man bei einer Filialbank eröffnen, aber auch bei Direktbanken oder Online-Brokern. Wer sich für ein Online-Depotkonto entscheidet, kann hierüber auch sämtliche Transaktionen vornehmen. Aktien handeln können Sie beispielsweise auch bei Ihrer Sparkasse. Die Sparkassen bieten das S-Broker-Depot und die S-Broker-Mobile-App, um Aktien zu kaufen und den Verkauf von Aktien.

Aktien kaufen - Schritt für Schritt
1. Schritt: Depot eröffnen Eröffnen Sie ein Wertpapierdepot am besten bei einem Online-Broker oder bei einer Direktbank. So können Sie bequem online Aktien kaufen und verkaufen. Achten Sie bei der Auswahl des Depots auf eine kostenfreie Depotführung.
2. Schritt: Anlageziele definieren Definieren Sie für sich, welche Rendite Sie in welchem Zeitraum erwirtschaften möchten. Wie lang ist Ihr Anlagehorizont? Klären Sie Ihre Risikobereitschaft und wie viel Geld Sie anlegen können und wollen.
3. Schritt:Portfolio zusammenstellen bzw. Aktien, Fonds und ETFs heraussuchen, in die Sie investieren möchten. Informieren Sie sich dafür ausführlich über die jeweiligen Unternehmen.
4. Schritt: Aktien kaufenDer eigentliche Aktienkauf ist relativ simpel: Achten Sie auf ausreichendes Guthaben auf Ihrem Depotkonto und geben Sie die Wertpapierkennnummer des Anteilsscheins in die Suchmaske Ihres Brokers ein. Wählen Sie Ihr Handelsvolumen und den Handelsplatz. Berücksichtigen Sie dabei unbedingt die Öffnungszeiten der gewählten Börse.
5. Schritt: Kurse beobachtenNach dem Kauf sollten Sie auch weiterhin die Kurse Ihrer Aktien im Blick behalten. Vermeiden Sie dabei überstürzte Verkäufe und halten Sie gut laufende Aktien möglichst lange. Ziehen Sie bei zu stark abfallenden Kursen rechtzeitig die Reißleine. Setzen Sie idealerweise ein Limit, um Ihre Verluste gering zu halten.

Das richtige Depotkonto finden

Ein Online-Depotkonto bei einer Direktbank oder einem Online-Broker ist in aller Regel deutlich günstiger als ein Depot bei einer Filialbank. Das betrifft zum einen die Depotgebühren, die bei einer Filialbank fast immer anfallen, während viele Online-Depots ohne Grundgebühr auskommen. Neben der Grundgebühr spielen auch die Transaktionskosten eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Wertpapierdepots. Ein gutes Wertpapierdepot findet man am besten über unseren Depotkonto Vergleich. Hier bekommen Sie einen Überblick über die Kosten und Leistungen der unterschiedlichen Anbieter und können sich für das Konto entscheiden, das für Ihre Anlagestrategie den besten Service bietet.

Transaktionskosten im Blick behalten

Aktien kaufen Depotkonto
Die meisten Online-Depots bieten eigene Apps für das Smartphone.Foto: Sitthiphong / iStock

Wenn Sie Aktien kaufen oder verkaufen möchten, fallen Gebühren an. Die Depotbank berechnet für jede Order eine Orderprovision. Diese fällt entweder als eine fixe Ordergebühr an oder ist abhängig vom Ordervolumen, d. h. davon, wie viele Aktien Sie kaufen. Eine Order mit hohem Volumen ist teurer als eine Order mit geringem Volumen. Einige Depotanbieter kombinieren die unterschiedlichen Gebührenmodelle auch miteinander.

Achten Sie bei der Wahl Ihres Wertpapierdepots unbedingt auf die Höhe der Orderprovision. Denn je nach Anlagestrategie eignet sich ein anderes Gebührenmodell. Wer häufig Order erteilt und dafür nur mit geringem Volumen, fährt am günstigsten mit einem Gebührenmodell, das volumenabhängig ist. Denn geringe Ordervolumen sind hier oft günstiger als bei einem fixen Preis. Ebenfalls sinnvoll kann ein Depot mit einer Order-Flat sein. Hier zahlen Sie monatlichen einen fixen Betrag und können dann so viele Orders ausführen, wie Sie möchten. Auch das Ordervolumen spielt bei einer Flatrate keine Rolle. Möchten Sie jedoch nur gelegentlich eine Order ausführen, dafür jedoch große Volumen kaufen und verkaufen, lohnt ein Depotkonto mit einer Ordergebühr, die volumenunabhängig ist.

Je nachdem, an welchem Handelsplatz Sie kaufen, können neben den Ordergebühren zusätzlich noch Maklercourtage und Börsengebühren anfallen.

Passt das Angebot des Depotkontos zur Anlagestrategie?

Die Gebühren, die für ein Wertpapierdepot anfallen, sollten nicht allein ausschlaggebend für die Entscheidung für oder gegen ein Depot sein. Zentral ist auch das Angebot, das der Online-Broker bietet. Welche Assets hat der Online-Broker im Angebot? Vor allem für Einsteiger ist das Angebot an Fonds, Fondssparplänen und ETFs interessant.

Ein ebenfalls wichtiges Merkmal für ein gutes Depotkonto ist die Auswahl der Handelsplätze. Welche Handelsplätze werden angeboten? In Deutschland gibt es die Frankfurter Börse, das XETRA-System der Frankfurter Börse Frankfurt und zahlreiche Regionalbörsen wie Berlin, Hamburg oder Stuttgart.

Die deutschen Wertpapierbörsen
Frankfurter Wertpapierbörse Leitbörse in Deutschland, größte Börse. Betreut auch die elektronische Handelsplattform Xetra. 

Handelbare Wertpapiere: Fast alle Aktien deutscher Unternehmen, zahlreiche ausländische Aktien. 
Stuttgarter Wertpapierbörse Zweitgrößte Börse in Deutschland. 

Terminbörse EUWAX gehört zur Stuttgarter Börse.

Besondere Bedeutung: Handel mit Zertifikaten.
Börsen AG (BÖAG) Zusammenschluss der Börsen Hamburg und Hannover.

Hamburg ist vor allem für den Handel mit Investmentfonds von Bedeutung. Außerdem gibt es hier eine Versicherungs- und Getreidebörse.  
Börse DüsseldorfRegionalbörse, vor allem Handel mit Aktien aus NRW.
Börse München eine der kleineren Börsen in Deutschland, eher lokal orientiert.
Börse Berlinfrüher eine der wichtigsten deutschen Börsen, heute gehört sie zu den kleinen Börsen in Deutschland 
Tradegate ExchangeGilt erst seit 2009 als eine offizielle Börse. Sitz in Berlin. Ursprünglich eine außerbörsliche Handelsplattform. Wird häufig noch als solche bezeichnet, unterliegt aber der üblichen Regulierung für Börsen. 

Wie kann man Aktien kaufen?

Aktien kaufen Frankfurt
Frankfurt ist Sitz der größten deutschen Börse.Foto: Juan Carlos Hernandez / iStock

Haben Sie sich ein Depotkonto angelegt, können Sie im Prinzip gleich mit dem Trading beginnen. Der Kauf und Verkauf von Wertpapieren findet bei Direktbanken und Brokern online statt. Hier können Sie über Ihr Depotkonto Order erstellen. Für den Kauf von Aktien brauchen Sie die Wertpapierkennnummer (WKN) oder ISIN des Anteilsscheins, den Sie erwerben möchten. Haben Sie Ihr Depot bei einer Filialbank, kann die Order telefonisch oder über einen Berater bei der Bank erfolgen.

Handelsplätze: Wo Sie am günstigsten Aktien kaufen

Aktienhandel findet im Wesentlichen über Börsen wie die Frankfurter Börse oder die Wall Street in New York statt. Weitere Tradecenter und Handelsplätze sind: Scalable Capital, LS Exchange, Quotrix, Tradegate Exchange sowie Schwarz & Lang. Der Preis je Aktie variiert allerdings abhängig vom Handelsplatz.

Über welche Börse Sie am günstigsten Ihre Aktien kaufen, ist von mehreren Faktoren abhängig: Zunächst einmal können Sie nur an den Börsen handeln, die Ihr Broker oder Ihre Depotbank anbieten. Wie groß das Angebot ist und welche Börsen angeboten werden, unterscheidet sich zum Teil stark. Weitere wichtige Faktoren sind die Vermittlungsgebühr für den Makler, die sogenannte Courtage, das geplante Handelsvolumen und der Spread (Differenz zwischen An- und Verkaufskurs).

Spread: Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs

Der Kurs, zu dem man ein Wertpapier kauf, wird als „Briefkurs“ bezeichnet. Verkauft man dieses Wertpapier wieder, tut man das zum sogenannten „Geldkurs“. Der Spread ist die Differenz zwischen Briefkurs und Geldkurs. Je größer der Spread, umso teurer die Aktie. Der Aktienkauf lohnt daher im Wesentlich bei einem niedrigen Spread. Je höher der Spread, umso langfristiger sollte die Anlage gedacht sein, damit die Kosten wieder ausgeglichen werden können.

Bei Standard-Werten wie DAX-Aktien ist der Spread in der Regel zu vernachlässigen und an allen Börsen gleichermaßen hoch. Wer jedoch Aktien kaufen möchte, die ein eher geringes Handelsvolumen haben, der sollte genau schauen, an welchen Börsen diese Aktie möglichst häufig gehandelt wird, um einen möglichst guten Preis zu bekommen.

Aktienkauf über außerbörslichen Direkthandel

Aktien kaufen
Aktien können auch über außerbörslichen Direkthandel gekauft werden.Foto: gorodenkoff / iStock

Viele Wertpapiere können inzwischen auch im außerbörslichen Direkthandel ge- und verkauft werden. Dieser Handel wird auch oft als OTC-Handel (over the counter) bezeichnet. Banken und Wertpapierhandelshäuser, die Direkthandel anbieten, haben bestimmte Wertpapiere im Bestand. Kauft man im Direkthandel, kauft man Aktien aus diesem Bestand. Der Preis für die Aktien oder Fondsanteile etc. wird vom Direkthändler selbst festgelegt. Eine Regulierung durch äußere Institutionen findet dabei nicht statt.

Aktien handeln im Direkthandel

Häufig kann man als Privatanleger beim Direkthandel günstiger kaufen als beim Handel an der Börse. Das liegt nicht zuletzt auch an den Sonderkonditionen, die viele Depotbanken mit den Direkthändlern aushandeln. Zusätzlich entfallen die Börsengebühren.

Wenn der Online-Broker oder die Depotbank OTC-Handel anbietet, ist der Direkthandel ganz einfach. Für den Direkthandel gibt es unterschiedliche Händler, die bekanntesten sind Tradegate und Lang & Schwarz, aber auch andere Banken wie die Commerzbank oder die Baader Bank bieten OTC-Handel an.

Beim Aktienhandel die Börsenzeiten beachten

Aktienkaufen Börsenöffnungen
Beim Aktienkauf unbedingt die Öffnungszeiten der Börsen berücksichtigen.Foto: anyaberkut / iStock

Beim Kauf von Wertpapieren an der Börse gilt es, die Börsenzeiten zu beachten. Wann die Börsen geöffnet haben, ist von Land zu Land unterschiedlich. Die meisten Börsen haben unter der Woche von Montag bis Freitag geöffnet, in welchem Zeitraum die Börse an den einzelnen Tagen geöffnet ist, variiert zum Teil stark. Die meisten deutschen Börsen haben zwischen 09.00 – 17.30 Uhr geöffnet. Bei den internationalen Börsen muss zusätzlich zu den dort geltenden Öffnungszeiten auch die Zeitverschiebung berücksichtigt werden.

Ist die Börse geöffnet, kann der Wertpapierhandel stattfinden. Wer außerhalb der Börsenzeiten handeln möchte, muss sich einen Broker suchen, der vor- und nachbörslichen Handel anbietet. Beim Trading außerhalb der Börsenzeiten muss jedoch berücksichtigt werden, dass große Preisschwankungen möglich sind.

Aktienhandel außerhalb der Börsenzeiten

Wer OTC handelt, ist nicht an die Börsenzeiten gebunden, sondern lediglich an die Zeiten des OTC-Händlers. Dennoch empfiehlt es sich, auch im Direkthandel nur dann zu kaufen, wenn die Börse geöffnet ist. Das Grund dafür ist der, dass der Preis beim Direkthändler zwar nicht reguliert ist, er jedoch nicht schlechter sein darf als der Börsenkurs. Diese Regelung gilt jedoch nur zu den Zeiten, an denen die Börse geöffnet hat. Daher sollte man auch beim OTC-Handel die Börsenzeiten berücksichtigen und sich an den Öffnungszeiten der elektronischen Börse Xetra orientieren.

Aktien kaufen Ausland
Der Handel über ausländische Börsen ist meist deutlich teurer als über deutsche Börsenplätze.Foto: scottiebumich / iStock

Natürlich kann man auch außerhalb der Börsenzeiten der deutschen Börsen handeln, indem man über eine Börse im Ausland handelt, die zu dem Zeitpunkt gerade geöffnet hat. Beim Handel auf nicht deutschen Börsen muss man jedoch berücksichtigen, dass die Gebühren oft erheblich höher sind, als an einer deutschen Börse.

Limit setzen und Sicherheit schaffen

Für Aktien-Einsteiger ist es ratsam, einen Handelsplatz zu wählen, an dem die gewünschte Aktie häufig gehandelt wird. Wer über seinen Broker die Möglichkeit hat, sollte auch prüfen, ob die Aktie im Direkthandel möglicherweise günstiger ist, als der Handel an der Börse.

Aktien kaufen Limit
Durch das Setzen, von Limits lassen sich Verluste gut eindämmen.Foto: monsitj / iStock

Ein wichtiges Hilfsmittel beim Wertpapierhandel sind die sogenannten Limits. Wenn Sie einen Kaufauftrag erstellen, sollten Sie immer ein Preislimit setzen, über dem nicht mehr gekauft wird. Auf diese Weise umgehen Sie überteuerte Aktienkäufe. Ein Limit kann übrigens auch beim Verkauf erstellt werden. Auf diese Weise kann man vermeiden, ein Wertpapier zu günstig zu verkaufen. Das Limit markiert den Mindestpreis, für den eine Aktie verkauft wird. Sind die Aktie unter diesen Wert, wird sie gehalten, bis sie mindestens das Limit erreicht hat.

Bei der Wahl Ihres Depots oder Online-Brokers sollten Sie unbedingt darauf achten, dass für das Setzen, Streichen oder Ändern von Limits keine Gebühr berechnet wird.

Den besten Zeitpunkt für den Aktienkauf finden

Eins gleich vorweg: Der perfekte Zeitpunkt für den Aktienhandel lässt sich leider immer erst im Nachhinein feststellen. Es ist also mehr eine Frage des Glücks, ob man einen guten oder weniger guten Zeitpunkt getroffen hat. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Je länger der Anlagehorizont, umso weniger spielt der Einstiegszeitpunkt eine Rolle. Denn bei langen Anlagezeiträumen gleichen sich auch die Mehrkosten bei einem ungünstigen Einstieg wieder aus.

Aktien kaufen Zeitpunkt
Den besten Zeitpunkt für den Aktienkauf kennt man leider nie genau.Foto: Igor Kutyaev / iStock

Was es jedoch gibt, sind Methoden, mit denen sich ein besserer Zeitpunkt von einem weniger guten Zeitpunkt für den Einstieg in den Aktienhandel unterscheiden lässt.

  1. Analyse von Wirtschaftsindikatoren: einzelne Indikatoren können Hinweise auf Kursentwicklungen geben. So sind Leistungsberichte zur wirtschaftlichen Lage eines Landes einigermaßen verlässliche Hinweise auf einen Entwicklungstrend. Das Gleiche gilt für die Inflationsrate, die Zinsentwicklung bei der EZB und die Entwicklung des Ölpreises.
  2. Fundamentalanalyse: Bei der Fundamentalanalyse werden unterschiedliche fundamentale Daten von Aktien und Unternehmen überprüft. Die Frage ist dabei, ob sich bei einer Aktie eher der Kauf oder der Verkauf empfiehlt. Eine wichtige Kennzahl ist hier das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie, durch die man günstige Wertpapiere ausfindig machen kann.
  3. Technische Analyse: Bei der technischen Analyse werden die zurückliegenden Kursentwicklungen untersucht und auf auffällige Kursformationen geprüft. Dabei spielen besondere Muster eine wichtige Interpretationsrolle. Die Überprüfung findet auf Basis von Charts statt, weshalb man auch häufig von der „Chartanalyse“ spricht.

Einsatz stückeln und Gewinn optimieren

Anstatt lange zu zögern und auf den richtigen Börseneinstieg zu warten, lohnt es sich in Etappen zu kaufen. Das heißt, man investiert nicht gleich die Gesamtsumme, die einem zur Verfügung steht komplett, sondern teilt sie in mehrere Raten auf. Auf lange Sicht gesehen führt diese Strategie zu guten Gewinnen, auch dann, wenn man mal mit einer Marge nicht den besten Zeitpunkt erwischt hat.

Wer in Fonds oder ETFs investieren möchte, fährt mit einem Sparplan gut, bei dem monatlich oder einmal pro Quartal eine festgelegte Summe investiert wird. Auch bei Sparplänen gilt es zunächst vorher zu prüfen, zu welchen Konditionen die Depotbank oder der Online-Broker diese anbieten.

Information vor dem Aktienkauf ist essenziell

Wenn Sie Aktien kaufen und verkaufen möchten, ist eine ausführliche Information zu dem jeweiligen Wertpapier unerlässlich. Als Hilfe kann auch eine Orientierung an erfolgreichen Investoren wie Warren Buffett, Benjamin Graham oder Peter Lynch sein. Solchen erfolgreichen Anlegern ist zumindest eins gemein: alle investieren ausschließlich in Unternehmen, bei denen sie das Geschäftsmodell vollständig verstehen.

Zur Information einer Aktie gehört etwa die genaue Betrachtung der Investor Relation-Website des dahinterstehenden Unternehmens. Hilfreich sind auch Nachrichten rund um das Unternehmen und die Analyse der Kursentwicklung. Erkundigen Sie sich nach Einschätzungen von Analysten und deren Aktien-Kaufempfehlungen. Hierzu finden Sie zahlreiche Internetseiten oder Börsen-Apps, die die Recherche zu einem Wertpapier deutlich vereinfachen.

Den Aktienmarkt im Blick behalten

Aktien kaufen
Vor und nach der Investition sollte man unbedingt den Markt im Blick behalten.Foto: Igor Kutyaev / iStock

Auch nach dem Kauf sollten Sie über die Wertpapiere in Ihrem Portfolio und die dahinterstehenden Firmen immer gut informieren. So können Sie bei negativen Entwicklungen schnell reagieren und am besten abwägen, wann das Halten und wann der Abstoß einer Aktie am besten ist.

Beeinflusst wird der Aktienkurs im Wesentlichen durch Nachrichten rund um das Unternehmen. Während die Nachricht von guten Geschäftszahlen den Kurs steigen lässt, lassen im Umkehrschluss schlechte Zahlen den Kurs auch wieder sinken. Aber nicht nur Nachrichten, die unmittelbar mit dem Unternehmen in Verbindung stehen, haben Einfluss auf die Kursentwicklung. Auch Nachrichten, die nur mittelbar im Kontext der Aktie stehen, können die Zahlen beeinflussen. So können allgemeine Konjunkturnachrichten aus dem Land, in dem das Unternehmen ansässig ist, ebenfalls den Kurs beeinflussen. Natürlich ist hier die Einflussnahme weniger stark als bei Nachrichten, die das Unternehmen direkt betreffen.

Langfristig, aber nicht stur investieren

Aktien kaufen
Aktien lohnen vorwiegend für den langfristigen Vermögensaufbau.Foto: monsitj / iStock

Eine der Grundregeln beim Aktienhandel ist die langfristige Geldanlage. Gleichzeitig sollte man jedoch nicht zu stur am eigenen Investitionsplan festhalten, wenn abzusehen ist, dass sich bei einem Wertpapier kein Erfolg einstellt oder die Kurse extrem nach unten rauschen. Hier ist es sinnvoll, sich Limits zu setzen, ab welchem Wert man verkauft. Eine übliche Ausstiegsmarke ist 20 Prozent unterhalb des Einstiegspreises. Berücksichtigen Sie beim Setzen eines Limits aber unbedingt, dieses Limit der Kursentwicklung nachzuziehen, wenn der Kurs steigt. Auf diesem Weg können Sie Gewinne absichern.

Ein wichtiges Börsenmotto ist: „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“. Konkret umgesetzt heißt das:

  1. Verkaufen Sie Ihre Aktien nicht gleich wieder, weil Sie bereits gute Gewinne gemacht haben und Angst haben, diese wieder zu verlieren. Leichte Kursschwankungen gehören dazu – auch bei an sich Erfolg versprechenden Papieren.
  2. Halten Sie Aktien mit starken Kursverlusten nicht weiter, weil Sie darauf hoffen, dass es wieder aufwärts geht. Ist ein Abwärtstrend erkennbar, verkaufen Sie auch dann, wenn Sie leichte Verluste machen, ansonsten sind hohe Verluste leider häufig vorprogrammiert.

Aktien verkaufen: Das müssen Sie berücksichtigen

Wann Sie Ihre Aktien verkaufen, ist Ihre individuelle Entscheidung und im Wesentlichen abhängig von Ihren Anlagezielen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass der Verkauf immer gut durchdacht sein sollte. Verkaufen Sie Aktien keinesfalls überstürzt. Denn zum einen können Ihnen dadurch Gewinne verloren gehen und zum anderen kostet auch der Verkauf von Aktien Geld. Wie hoch die Gebühren für den Verkauf sind, ist abhängig von Ihrem Depot oder Ihrem Online-Broker.

Ein grundlegender Anlass für den Verkauf einer Aktie ist der, dass Sie Ihr Anlageziel erreicht haben und das angelegte Geld nun für andere Zwecke benötigen. Haben Sie zur Altersvorsorge in Aktien investiert, lohnt sich der Wechsel zu weniger riskanten Produkten. So können Sie das Geld, das Sie nicht akut benötigen, noch weiter anlegen, müssen aber keine besonders großen Kurseinbrüche befürchten.

Bei starken Kursverlusten die Notbremse ziehen

Aktien kaufen
Fällt der Kurs einer Aktie zu stark, muss rechtzeitig die Notbremse gezogen werden.Foto: Maximusnd / iStock

Ein anderer Grund zum Verkauf sind massive Kursverluste. Sinkt der Kurs zu sehr, sollten Sie die Reißleine ziehen. Dabei ist es auch wichtig, kleine Verluste in Kauf zu nehmen und nicht darauf zu hoffen, zumindest den Einstiegspreis zurückzubekommen. Denn je länger man auf einer schlechten Aktie sitzen bleibt, umso größer werden die Verluste.

Natürlich können Sie Aktien auch aus völlig anderen Gründen verkaufen, zum Beispiel, weil Sie kein Potenzial mehr in dem Unternehmen sehen oder aus anderen Gründen nicht mehr Anteilseigner des Unternehmens sein möchten. Die Entscheidung liegt immer allein bei Ihnen.

Fazit zum Thema Aktien kaufen

Aktien bieten derzeit eine der besten Möglichkeiten, Geld gewinnbringend anzulegen. Wer sich gut über den Markt und die entsprechenden Aktien informiert, hat gute Chancen auf eine stattliche Rendite und kann Vermögen aufbauen.

Wenn Sie Aktien kaufen, müssen Sie sich gleichzeitig immer auch über das Risiko bewusst sein, dass der Handel an der Börse mit sich bringt. Doch wer gut informiert ist, nicht zu riskant spekuliert, seine Anlagen breit streut und vor allem einen langen Anlagezeitraum wählt, der ist mit der Investition in Wertpapiere bestens beraten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Online-Banking und Online-Depot sind zwei verschiedene Dienste, die von Banken und Finanzinstituten angeboten werden, um Kunden den Zugriff auf ihre Finanzmittel und Investitionen über das Internet zu ermöglichen. Die Hauptunterschiede sind:

  • Online-Banking: Ermöglicht es Kunden, ihre Bankkonten online zu verwalten, Überweisungen durchzuführen, Rechnungen zu bezahlen, Kontoauszüge einzusehen usw. Zudem konzentriert sich das Online-Banking: Konzentriert sich hauptsächlich auf traditionelle Bankprodukte wie Girokonten, Sparkonten, Kreditkarten usw.
  • Online-Depot: Ermöglicht es Kunden, ihre Wertpapierbestände online zu verwalten, Aktien zu kaufen und zu verkaufen, Depotbestände einzusehen, Handelsgeschichte einzusehen usw. Online-Depots konzentrieren sich auf die Verwaltung von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Investmentfonds usw.

Ein ETF-Sparplan ermöglicht es, regelmäßig Geld in Exchange-Traded Funds anzulegen, ohne eine größere Summe auf einmal investieren zu müssen. Anleger legen einen festen Betrag pro Monat oder Quartal in einen oder mehrere ETFs an. ETFs sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden und einen Index wie den Deutschen Aktienindex (DAX) abbilden können. Der ETF-Sparplan ist kostengünstig, einfach einzurichten und bietet eine breite Diversifikation. Er eignet sich gut für langfristige Anleger, die Vermögen aufbauen möchten.

Über die Autorin
Charlotte Ruzanski
Charlotte Ruzanski hat nach ihrem Bachelor-Studium der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft / Skandinavistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau im Sommersemester 2013 ihren Master der allgemeinen Sprachwissenschaft abgeschlossen. Seit Oktober 2013 ist sie Teil der Redaktion der qmedia GmbH.